350.000 Euro aus der Unfal­lver­sicherung eines schw­er ver­let­zten Beruf­skraft­fahrers lan­de­ten nicht wie geplant auf seinem Kon­to, son­dern wur­den auf einem Extrakon­to einge­froren. Dadurch geri­eten seine Ehe­frau und die bei­den gemein­samen Kinder in große finanzielle Schwierigkeit­en, das Zuhause der Fam­i­lie musste verkauft wer­den, da die Finanzierung nicht mehr bedi­ent wer­den kon­nte. Was war passiert? Der Ehe­mann und Vater war bei einem Unfall sehr schw­er ver­let­zt wor­den, er über­lebte, doch danach war nichts mehr wie zuvor. Er befand sich im Wachko­ma, war nicht mehr ansprech­bar, kon­nte wed­er kom­mu­nizieren noch eigene Entschei­dun­gen tre­f­fen. Die Ärzte sprachen von ein­er schlecht­en Prog­nose, bere­it­eten die Fam­i­lie auf die Tat­sache vor, dass der Ehe­mann und Vater mit großer Wahrschein­lichkeit ein Schw­erst-Pflege­fall bleiben wird. Zum Entset­zen aller Beteiligten fehlte eine Gen­er­al-Vor­sorgevoll­macht und somit die rechtliche Voraus­set­zung für eine selb­st­bes­timmte Regelung inner­halb der Fam­i­lie. Fol­gerichtig war nun das zuständi­ge Betreu­ungs­gericht gefordert einen Betreuer zu bestellen, der die Inter­essen des Patien­ten ver­trat. Die Last der Ver­ant­wor­tung für die Fam­i­lie ruhte jet­zt allein auf den Schul­tern der Ehe­frau. Sie musste entschei­den wie es mit der Fam­i­lie und ihrem schw­erst pflegebedürfti­gen Mann weit­erge­hen sollte — wie eine Betreu­ung organ­isiert wer­den und wie alles bezahlt wer­den kon­nte… Vor diesem riesi­gen Berg an Sor­gen und Prob­le­men ist es men­schlich völ­lig nachvol­lziehbar, dass diese Frau zeitweilig völ­lig über­fordert war. Das Betreu­un­sgericht entsch­ied sich deshalb, nach einge­hen­der Prü­fung der Lage, einen neu­tralen amtlichen Betreuer für die Betreu­ung des Wachko­ma-Patien­ten einzuset­zen und nicht die Ehefrau.Ein Betreuer hat durch das Betreu­ungs­ge­setz klare rechtliche Vor­gaben. Eine davon ist die Sich­er­stel­lung der Behand­lungskosten, wie hier im Fall der Fam­i­lie des Wachkoma­p­a­tien­ten geschehen, Das hieß die kom­plette Ver­sicherungssumme wurde für den Patien­ten gesichert und einge­set­zt. Die Fam­i­lie war und ist gefordert für sich sel­ber zu sorgen. 

Wie gut sind Sie und Ihre Fam­i­lie auf Wech­selfällen des Lebens vor­bere­it­et? Wer kann Sie rechtlich vertreten und inwelchem Umfang? Haben Sie verbindlich geregelt wer sichum Ihre Kinder küm­mert, falls bei­de Eltern­teile durch Unfall oder Tod aus­fall­en? Haben Sie eine Patien­ten­ver­fü­gung und wurde diese an die BGH-Urteile aus 2016, 2017 und 2018 angepasst? Haben Sie im Fall von Arbeit­slosigkeit, langer Krankheit oder Pflege eine zuver­läs­si­gen Plan B um Ihre laufend­en Kosten wie Miete oder Haus-Finanzierung, Leben­shal­tungskosten, die Aus­bil­dung der Kinder abzudeck­en? Wer ken­nt sich mit Ihrer Vor­sorge­pla­nung aus und kann sich um die Verträge küm­mern? Wer ken­nt Ihre Pass­wörter und Pin, ken­nt Online-Kon­ten, dig­i­tale Verträge und Abos?